Choreographien der Arbeit (UA)

Sascha Hargesheimer 

Auftragswerk des Schauspiel Leipzig


Sascha Hargesheimer nimmt uns mit in die Welt der 80er Jahre: mitten hinein in den Siegeszug des Neoliberalismus, in die Zeit der Entwicklung des Fernsehens zum Massenmedium und zur Manipulationsmaschine, in die Ära der konspirativen Theorien und UFO-Sichtungen, in die Regierungszeit Ronald Reagans. Der damalige gesellschaftspolitische Zustand, der Reagans Wahlerfolg ermöglichte, lässt Parallelen zur heutigen Situation zu. Doch ist es gar nicht primär die große Weltpolitik, die Sascha Hargesheimer in seinem neuen Stück in den Blick nimmt: Es ist vielmehr die Biographie einer Randfigur, deren Leben uns auf geheimnisvolle Weise sehr viel Aufschlussreiches über ihre Zeit und über uns erzählen kann. Der Autor begibt sich auf Spurensuche und macht eine angesichts globaler Gleichzeitigkeit und totaler digitaler Verfügbarkeit erstaunliche Neu-Entdeckung. Aber wie erzählt man eine Geschichte? Wie findet man Wahrheit in einer Erzählung? In enger Zusammenarbeit mit der Hausregisseurin Claudia Bauer hat Sascha Hargesheimer sein Thema für dieses neue Stück entwickelt, das er für das Schauspiel Leipzig schreibt.

Sascha Hargesheimer studierte ab 2008 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin und arbeitete als freier Regisseur und Autor. Er gewann 2013 den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik und 2014 den Osnabrücker Dramatikerpreis. Im April 2015 wurde Hargesheimers erstes Libretto „Ohio“ an der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt. Im Juni 2015 folgte die Uraufführung von „Archiv der Erschöpfung“ im Rahmen der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin. Im Mai 2016 wurde das im Rahmen des Autorenstudio am Schauspiel Frankfurt entstandene Stück „Die europäische Wildnis — eine Odyssee“ von Schauspiel Frankfurt und den Ruhrfestspielen Recklinghausen uraufgeführt.

Premiere: 25. November 2017
Theaterpädagogische Betreuung: Jennifer Gaden