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Leitung

Ubu Roi / König Ubu

Alfred Jarry

Der hochdekorierte, aber primitive, feige und gefräßige Vater Ubu wird von seiner machtbesessenen Frau, Mutter Ubu, zum Königsmord angestiftet. Durch ein Massaker an der polnischen Königsfamilie erklimmt das unheilvolle Pärchen den Thron. Nach dem Staatsstreich noch mit vielen Hoffnungen versehen und als recht populär angesehen, verfolgt König Ubu postwendend ganz unverhohlen seine egoistischen Ziele. Zunächst beschließt er, alle Adeligen in der „Enthirnungsmaschine“ hinrichten zu lassen und ihren Besitz zu seinem persönlichen Vorteil einzuziehen. Dann entlässt er alle Richter, für Gerechtigkeit sorgt er nun selbst, und verfügt eine radikale Steuerpolitik mit unmäßiger Potenzierung aller direkten und indirekten Steuern. Auch für deren gewaltsame Eintreibung sorgt der König selbst.     Der Widerstand lässt nicht lange auf sich warten — und so revoltiert das unterdrückte Volk, wagt unter Anführung des rechtmäßigen Thronfolgers, der als Einziger dem Massaker entkam, den Aufstand. Gleichzeitig animiert ein Abtrünniger den russischen Zaren, gegen den entfesselt mordenden Despoten zu intervenieren. Es herrscht Krieg.

Alfred Jarrys radikal-absurdes Theaterstück von 1896 gilt als wichtigster Vorläufer des modernen Theaters — und zeigt mit König Ubu den Prototypen des egomanen und dreisten Machtmenschen, dessen Ausprägungen bis in unsere Gegenwart nachweisbar sind.

Claudia Bauer, Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig, leitete von 1999 bis 2004 das Theaterhaus Jena und war von 2005 bis 2007 als Hausregisseurin am Neuen Theater Halle engagiert. Sie machte sich an Theatern wie dem Staatstheater Stuttgart, den Münchner Kammerspielen, der Volksbühne Berlin, dem Theater Magdeburg und dem Staatstheater Schwerin deutschlandweit einen Namen und inszenierte erfolgreich zahlreiche Uraufführungen, u. a. „Seymour oder Ich bin nur aus Versehen hier“ von Anne Lepper am Schauspiel Hannover (Werkauftrag des Stückemarktes — Berliner Theatertreffen 2011), das zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater 2012 eingeladen war.
In Leipzig inszenierte sie bisher die Uraufführung von Wolfram Hölls „Und dann“, mit dem sie zu den drei renommiertesten Festivals für Gegenwartsdramatik eingeladen wurde — Heidelberger Stückemarkt 2014, Mülheimer Theatertage — Stücke 2014 und Autorentheatertage Berlin 2014 —, Jean Genets selten gespieltes Stück „Splendid’s“, „Die Ermüdeten oder Das Etwas, das wir sind“ von Bernhard Studlar, „Metropolis“ nach Thea von Harbou und Fritz Lang, „geister sind auch nur menschen“ von Katja Brunner — und die Bühnenadaption von Peter Richters Roman „89/90“, die zum Berliner Theatertreffen 2017 eingeladen wurde.

Premiere: 27. Januar 2018
Theaterpädagogische Betreuung: Jennifer Gaden