© Schauspiel Leipzig / Katharina Merten

Stadtbad Leipzig, Eutritzscher Str. 21, 04105 Leipzig
Die Spielstätte ist nicht barrierefrei.

TSCHICK

Schauspiel Leipzig im Stadtbad

Wolfgang Herrndorf. Bühnenfassung von Robert Koall
Eine Kooperation von Schauspiel Leipzig und Stadtbad Leipzig

Die Sommerferien haben begonnen und Maik erwarten ein sturmfreies Zuhause, 200 € Feriengeld und ein sonniger Pool im Garten. Alles könnte so schön sein – wäre da nicht die heiß erwartete Party seiner heimlichen Flamme Tatjana, zu der Maik als Einziger nicht eingeladen ist. Na ja, nicht ganz: Tschick, der Russlanddeutsche aus der Hochhaussiedlung, hat auch keine Einladung bekommen.

Maik und Tschick, beide 14 Jahre alt und Klassenkameraden, seit Tschick betrunken im Geschichtsunterricht aufgetaucht ist und als Neuzugang vorgestellt wurde.  Maik ist schüchtern, unglücklich und wohlstandsverwahrlost. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, ist intelligent, arm, undurchschaubar – und „möglicherweise Russenmafia“. Und dann ist da noch der „geliehene“ Lada, mit dem Tschick plötzlich vor Maiks Haus auftaucht, um ihn zu einem Ausflug in die Walachei abzuholen. Warum Maik schließlich entgegen seinen Bedenken einsteigt, weiß er selbst nicht genau. Wahrscheinlich, weil ihn nichts davon abhält: Zur Party kann er nicht, seine Mutter ist mal wieder für Wochen auf der „Schönheitsfarm“ (Deckname für einen weiteren Aufenthalt in einer Entzugsklinik) und sein Vater mit seiner jungen „Assistentin“ auf ausgiebiger Geschäftsreise. 
Und so fahren die beiden los, Maik und Tschick, ohne wirklichen Plan, dafür aber mit Maiks Feriengeld in der Tasche und dem Wissen, dass ihr Fehlen frühestens in zwei Wochen auffallen wird. Neben einzigartigen Landschaften treffen sie auf schräge, herzliche Menschen wie die auf einer Mülldeponie lebende Isa, die sich den Jungs anschließt und zu der sich Maik seltsam hingezogen fühlt – und erleben den aufregendsten Sommer ihres Lebens …

„TSCHICK“ ist zugleich Roadmovie, Coming-of-Age-Geschichte sowie ein einziges großes Abenteuer und erzählt mit großer Komik und Wehmut von der überraschenden Freundschaft zweier Außenseiter und den Herausforderungen des Erwachsenwerdens.
Für diese Produktion, die Yves Hinrichs mit Jugendlichen sowie Ensemblemitgliedern erarbeitet, geht das Schauspiel Leipzig nochmals heraus in die Stadt und entert das alte Stadtbad.

Wolfgang Herrndorf, 1965–2013, arbeitete zuerst als Maler und Illustrator, bevor er 2002 mit „in Plüschgewittern“ seinen Debütroman veröffentlichte. Für den 2010 erschienenen Roman „Tschick“ wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011. Die Jury begründete diese Entscheidung folgendermaßen: „Das feine Gespür des Autors für jugendrelevante Themen, komische Dialoge, der jugendlich-authentische Erzählton und der bis zum filmreifen Finale konsequent durchgehaltene Spannungsbogen machen den Roman herausragend.“

Yves Hinrichs entwickelte neben seiner Karriere als Schauspieler bereits diverse Jugendclub-Projekte, u. a. am Neuen Theater Halle und den Theatern Chemnitz, die zahlreiche Auszeichnungen erhielten und mehrfach zum Theatertreffen der Jugend Berlin und dem Bundestreffen der Theaterjugendclubs eingeladen wurden. Mit Simon Stephens’ „Reiher“ (2012) arbeitete er erstmals gemeinsam mit Jugendclub- und Ensemblemitgliedern zusammen; die Produktion wurde mit dem 26. Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin zur Förderung des Kinder- und Jugendtheaters ausgezeichnet. Seit 2013 ist Hinrichs Ensemblemitglied am Schauspiel Leipzig, wo er 2014 „Die Komödie im Dunkeln“ inszenierte und den Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ leitet, der nach „Frozen (Eisrauschen)“, „Never Ever Disconnected“ und „Wunderland“ (u. a. zu den Theatertreffen der Jugend 2016 in Berlin und der Schweiz sowie dem 26. Bundestreffen „Jugendclubs an Theatern“ eingeladen) aktuell Wolfram Lotz’ „Einige Nachrichten an das All“ erarbeitet.

Wir danken dem Freundeskreis des Schauspiel Leipzig für die Unterstützung dieser Inszenierung.

//Pressestimmen

„Der Abend transportiert mitreißend komisch die Grundstimmung, die dem Buch den Erfolg bereitet hat.“ LVZ


Premiere: 5. Mai 2017
Spieldauer ca. 1:40, keine Pause