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Tagebuch eines Wahnsinnigen

nach Nikolai Gogol
Fassung für Theater von Werner Buhss

Szenisches Projekt von Kristina Seebruch

Der kleine Beamte Poprischtschin verweigert sich radikal der Gesellschaft und seiner ihm darin zugewiesenen Rolle. Er fühlt sich zu Höherem berufen und durch die Umstände seiner jämmerlichen Existenz gekränkt. Es beginnt eine schleichende Absage an die Realität. In letzter Konsequenz bleibt ihm nur die totale Einsamkeit seiner wahnsinnigen Traumwelt, in der er mit Hunden sprechen und zum König von Spanien gekrönt werden kann.

Mit Aksenti Poprischtschin hat Nikolai Gogol eine Figur geschaffen, die an der entfremdeten Existenz des Menschen in der modernen Gesellschaft zugrunde geht und direkt bis in die Gegenwart weist. Obwohl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, enthält die Gogolsche Welt bereits die kafkaesken, surrealen Szenarien der Moderne.

Mit ihrem szenischen Projekt untersucht Kristina Seebruch anhand des Gogolschen Stoffes das Theater als Raum, in dem sich Realität und Fiktion vermischen, in dem Sprache eine Fiktion, die gleichzeitig zur physischen Anwesenheit eine zweite Realität darstellt, evozieren kann. Sie ist seit 2014 feste Regieassistentin am Schauspiel Leipzig. Geboren 1990 in Rostock, hospitierte und assistierte sie nach dem Abitur am Volkstheater Rostock und leitete zwei Jahre lang den Theaterjugendclub. Sie studiert Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig und assistierte seit 2011 am Schauspiel Leipzig (u.a. bei Sebastian Hartmann, Armin Petras, Schorsch Kamerun, Gordon Kämmerer, Claudia Bauer, Enrico Lübbe und Nuran David Calis).

Marianne Heide, geboren 1983 in Leipzig, studierte bis 2011 Kostümbild bei Florence von Gerkan an der Universität der Künste in Berlin. Eigene filmische Arbeiten sowie Ausstattungen waren unter anderem beim 100° Festival, den Tanztagen in den Sophiensaelen und bei den EducationTanz-Projekten der Berliner Philharmoniker zu sehen. Ihrem Studium folgten zwei Spielzeiten als Ausstattungsassistentin am Schauspiel Leipzig. Sie verantwortete das Kostümbild für die Inszenierungen „My Love was a Ghost. And your love, your love was leaving this rotten town“ und „Komödie im Dunkeln“. Seit 2016 arbeitet Marianne Heide als freie Kostümbildnerin im deutschsprachigen Raum für Tanz-, Sprech- und Musiktheater.