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Geschlossene Gesellschaft

von Jean-Paul Sartre

Szenisches Projekt von Leo Skverer

„So standen wir einander gegenüber, der eine stumm, der andere unerhört geschwätzig, im Zug, der nach Dijon fuhr. Ich selbst war der Zug, der Schaffner, der Delinquent. Und ich war auch noch eine vierte Bühnengestalt; die allerdings, die Gestalt des Organisators, hatte nur einen einzigen Wunsch: sich selbst zu täuschen, und wäre es auch nur für eine Minute, um zu vergessen, dass sie alles selbst inszeniert hatte.(aus: „Die Wörter“ von Jean-Paul Sartre)

Leben Sucht Glück. Drei Fremde, die sich nach ihrem Tod in der Hölle begegnen. Inès, Estelle und Garcin machen sich auf das Schlimmste gefasst, keine Regeln sind ihnen genannt worden, keine konkrete Strafe. Was in einer griechischen Tragödie das unvermeidbare Schicksal wäre ist hier die Beziehung zwischen diesen Menschen und ihrem Versuch, alles noch einmal durchzuspielen. Unkenntlich gewordene versteinerte Formen des ersten Glücks, des ersten Grauens. Die Wiederholung als Daseinsprinzip beglückt mit einem unverbrüchlichen Rausch, der den Gang der Dinge vorübergehend aussetzt. Es ist ein Moment des Innehaltens, anwesend und abwesend zugleich, eine Art Dämmerzustand. Zurück auf Los.

Halten Sie den Mund. Ich werde nicht schreien, ich werde nicht stöhnen, aber ich will der Situation ins Gesicht sehen. Ich will nicht von ihr überfallen werden, ohne daß ich sie hätte erkennen können. Blühende Phantasie? Also man hat nicht einmal das Bedürfnis nach Schlaf. Wozu auch schlafen, wenn man nicht müde ist? Großartig. Moment mal. Moment mal: Warum ist denn das so quälend? Warum ist denn das zwangsläufig so quälend? Ich hab's: ein Leben ohne Unterbrechung. (Garcin in Geschlossene Gesellschaft“)


Eine sehr bewegende Inszenierung.“ mephisto 97.6

„Ein intensives Spiel. […] Lisa Mies, Pina Bergemann und Denis Petković verausgaben sich großartig.“ Leipziger Volkszeitung

„Großartig gespielt von den drei Schauspielern, die Sartres philosophisches Setting auf sechs Beinen derart intensiv zum Leben erwecken, dass man beinah ewig Zuschauen möchte.“ […] Ein „großer, lebendiger, intensiver, beeindruckender […] Theaterabend.“ reihesiebenmitte.de