Besetzung

Leitung

Maria Stuart

Friedrich Schiller

Nach „Kabale und Liebe“ in der Spielzeit 2013/14 folgt mit „Maria Stuart“ nun der zweite Teil eines Schiller-Zyklus des Schauspiel Leipzig, der in der nächsten Spielzeit seinen Abschluss findet.

Seit mehreren Jahren befindet sich Maria Stuart, Königin von Schottland, in der Gefangenschaft der englischen Königin Elisabeth I. und soll in drei Tagen wegen Hochverrat hingerichtet werden. Neben ihrem verzweifelten Versuch, das bereits verkündete Todesurteil abzuwenden, ringen verschiedene po­li­tische Lager im Umkreis der englischen Königin entweder um Amnestie oder um Vollstreckung des Urteils. Elisabeth I. schwankt, unterschreibt aber, nach gescheitertem Mordkomplott und Befreiungsversuch, letztendlich doch die Urkunde zur Hinrichtung.

Nach einem bewegten Leben als Königin von Schottland und im französischen Asyl suchte Maria Stuart Zuflucht bei der ebenfalls von den Tudors abstammenden Elisabeth und gerät zum Spielball zwischen protestantischer Revolution und katholischer Restauration während der Glaubenskriege. Denn auch Elisabeth I. liegt im Clinch mit der katholischen Kirche, für die Maria Stuart die rechtmäßige Erbin des englischen Throns ist. Und fatalerweise begehren beide Frauen von Jugend an ein und denselben Mann, Lord Leicester.

Friedrich Schiller stellt in seinem Königinnendrama nicht nur die skeptische Frage nach dem Verhältnis von Macht und Moral, sondern beschreibt eindringlich den Einfluss von privaten Interessen. Auf der einen Seite Maria Stuart, mit Hilfe bestochener Zeugen und manipulierter Gesetze zum Tode verurteilt, gleichsam symbolträchtige und gewiefte Galionsfigur der Konterrevolution. Auf der Gegenseite Elisabeth I., die ihre Macht missbraucht und Gesetze beugt, um die verhasste, attraktivere und begehrtere Gegenspielerin zu vernichten, gefangen im starren Korsett des Amtes.

Den Regisseur Georg Schmiedleitner, ausgezeichnet mit dem renommierten österreichischen Nestroy-Theaterpreis, führten seine Inszenierungen u. a. an das Schauspielhaus Bochum, das Wiener Burgtheater und das Nationaltheater Mannheim. Für seine Inszenierung von Wajdi Mouawads „Verbrennungen“ am Staatstheater Nürnberg erhielt er 2008 den Preis der 26. Bayerischen Theatertage. Mit dem weltweit gefragten Architekten, Bühnen- und Kostümbildner Harald B. Thor, der seit 2001 vornehmlich die Bühnen für Andreas Kriegenburgs Schauspiel- und Operninszenierungen entwirft, verbindet Georg Schmiedleitner ebenfalls eine kontinuierliche Zusammenarbeit, zuletzt bei Schillers „Kabale und Liebe“ in Leipzig. Bei den Salzburger Festspielen 2014 wird Georg Schmiedleitner für das Burgtheater Wien Karl Kraus’ „Die letzten Tage der Menschheit“ inszenieren.


//Pressestimmen

„Alle Rollen: perfekt besetzt. Andreas Keller (Leicester) ist von erlesener Kälte, Bettina Schmidt als Elisabeth eine Offenbarung. Sie ist so sehr Königin, dass sie im Applaus erst nach Minuten endlich ins Lächeln findet.“ BILD Leipzig

„Straffe Inszenierung mit Vertrauen in den Schiller-Stoff.“ LVZ

„Regisseur Georg Schmiedleitner konzentriert sich ganz auf den politischen Kern, auf die Fragen von Nähe und Macht, Treue und Verrat. […] Seine Inszenierung ist ein Spiegel unserer Gesellschaft, in der die Steigerung von Feind Parteifreund sein kann.“ Sächsische Zeitung

„Eine durchweg mitreißende Vorstellung. [...] Wer Lust auf eine – so oft vermisste – klassische Interpretation des Dramas in guter Umsetzung hat, sollte sich diese Fassung des Schillerschen Werks nicht entgehen lassen.“ Leipzig Almanach

„Ein wunderbares Spiel von Bettina Schmidt. […] Die Einsamkeit der Macht zeichnet sie mit Gestus, Mimik und ihrem feinsinnig sprachlichen Stil herausragend auf die Bühne.“ Kunst und Technik, Magazin für Industrie und Kultur    

„Anna Keil begeistert als Maria Stuart.“ Leipzigs Neue


Premiere: 31. Januar 2015
Spieldauer: ca. 1:45, keine Pause

Theaterpädagogische Betreuung und Begleitmaterial: Jennifer Gaden