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Hamlet, Prinz von Dänemark

William Shakespeare

für die Bühne bearbeitet von Thomas Dannemann

unter Verwendung der Übersetzung von Jürgen Gosch und Angela Schanelec

Empfohlen ab 18 Jahren. Weitere Informationen hier.

Es ist etwas faul im Staate Dänemark. Und keiner weiß so recht, was und warum. Es herrscht Unsicherheit, teils durch den Konflikt mit dem Nachbarland Norwegen, teils durch die internen Thronfolgeregelungen. Fakt ist, dass der alte König Hamlet gestorben ist und nun der neue König Claudius regiert. Sein Bruder. Und die bisherige Königin ist auch die neue, denn Claudius hat auch gleich seine Schwägerin Gertrude zur Frau genommen. Was der undurchsichtigen Lage nach dem Tod des Königs allerdings nicht zuträglich ist, denn Hamlet, der Prinz von Dänemark, wird von den Worten geleitet, die der Geist seines Vaters zu ihm sprach: Es war kein natürlicher Tod, den er sterben musste, es war Mord. Und spätestens danach ist die „Zeit aus den Fugen“.

William Shakespeares „Hamlet“ gilt als eines der bedeutendsten Stücke des Theaters überhaupt und hat sich im Laufe der Zeit durch Interpretation und Deutung vielgeschichtet auch auf deutschen Bühnen als Standortbestimmung nutzen lassen. Vom melancholischen Ansatz eines Goe­the über ein heroisierendes Hamletbild zu Kriegszeiten bis hin zu einem unkonventionellen Draufgänger der modernen Zeit blieb „Hamlet“ letztendlich vor allem eins: ein politisches Stück in Zeiten des Umbruchs. Geradezu zwingend kam es 1989 während der sogenannten Wendezeit zu einer beispielhaften Inszenierung am Deutschen Theater in Ostberlin in der Regie von Heiner Müller. Halb kunsthafte Dekonstruktion, halb politische Demonstration. Auch in Leipzig stand „Hamlet“ 1989 im Repertoire.
25 Jahre später wieder Shakespeares „Hamlet“, wiederum als gesellschaftliche und politische Standortbestimmung — als Versuch einer „Generation Hamlet“, mit unterschiedlichen Strategien und Methoden Zeiten des Umbruchs zu überstehen.

Der Regisseur Thomas Dannemann, 1968 in Bad Saarow in Brandenburg geboren, absolvierte zunächst seine Schauspielausbildung an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, ehe ihn seine Engagements an renommierte Bühnen wie das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, die Schaubühne am Lehniner Platz, das Deutsche Theater Berlin oder das Burgtheater Wien führten. In der letzten Schaffensphase von Jürgen Gosch war er einer der wichtigsten Schauspieler am Düsseldorfer Schauspielhaus und wurde 2004 von der Fachzeitschrift Theater heute zum Schauspieler des Jahres gewählt. Seit mehreren Jahren arbeitet Thomas Dannemann als Regisseur, u. a. am Schauspielhaus Bochum, am Deutschen Theater Berlin, am Staatstheater Stuttgart und am Schauspiel Köln. Zuletzt inszenierte er u. a. „Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben“ am Staatstheater Hannover, eingeladen zu den Autorenthea­tertagen Berlin 2014. Im Sommer 2015 wird Thomas Dannemann für das Residenztheater in München seinen nächsten Shakespeare inszenieren, „Antonius und Cleopatra“.

„... nach dreieinhalb Stunden gab es Jubel- und Buhrufe.“ Leipziger Volkszeitung

„Ekel-Premiere am Leipziger Schauspiel: Dieser Hamlet ist voll für’n Arsch.“ BILD Leipzig

„Hamlet, großartig gespielt von Felix Kramer. [...] Kramer und Regisseur Thomas Dannemann müssen sich trotz hervorstechender Leistung einige Buh-Rufe gefallen lassen. Völlig zu Unrecht, denn der Abend zählt neben der „Dreigroschenoper“ und „Rechnitz“ zu den bisherigen Highlights der Intendanz Enrico Lübbes.“ Leipziger Internetzeitung

„In so aufgeregtem Zustand habe ich das Leipziger Publikum schon lange nicht mehr erlebt. (...) Das ist Hamlet modern übersetzt, spielerisch und mätzchenfrei. (...) angereichert mit szenischen Seitensprüngen ins hier und heute, immer nachvollziehbar, geschickt gebaut, mit großer Spielfreude dargeboten.“ Wolfgang Schilling, MDR Figaro

Premiere: 2. Oktober 2014

Spieldauer ca. 3:00, eine Pause

Theaterpädagogische Betreuung und Begleitmaterial: Swantje Nölke