Zur Bildergalerie (© Rolf Arnold)
Leitung
- Regie: Yves Hinrichs
- Musikalische Leitung: Undine Unger
- Choreographie: Jana Rath
- Licht: Veit-Rüdiger Griess
- Konzeptionelle Mitarbeit: Caroline Mährlein, Bettina Kupke, Frederik Dirk Georg Rauscher
Frozen (Eisrauschen)
Textcollage nach Falk Richter
Produktion des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ am Schauspiel Leipzig
Zusammen mit dem Schauspieler und Regisseur Yves Hinrichs probierten die 17 Jugendlichen des Theaterjugendclubs „Sorry, eh!“ insbesondere, welche Rolle zwischenmenschliche Beziehungen und Emotionen in einer erkalteten Welt noch spielen können. Ist die Liebe eine Schwäche, für die wir keine Zeit mehr haben? Gibt es nun das perfekte Paar? Wohin mit meiner Sehnsucht? An welchem menschlichen Gefrierpunkt sind wir angelangt?
Die Produktion Frozen (Eisrauschen) basiert auf einer Collage von Falk Richters Stücken „Unter Eis“ und „Rausch“. Sie kontrastiert Fragmente der Sehnsucht, Flucht nach Ruhe und Geborgenheit mit Momenten des Veränderungsdrangs, der Bewegung und Hingabe. Die Stücke ergänzen sich in der Hinsicht, dass sie zwischenmenschliche Aspekte und Gefühle in Relation zum bestehenden System stellen.
„Mein letzter freund, der war eher wie so ’ne schildkröte, die man hinter der heizung vergessen hatte und die da irgendwie so langsam festtrocknete und der so ganz langsam ALLES LEBEN ENTZOGEN WURDE, nein da muss was passieren, aber eben nicht zu viel, nicht so viel, dass ich unentwegt in so ’nem psychotischen RAUSCH lande, wie bei meinem vorletzten typen, der ich weiß nicht wie der das gemacht hat, aber echt nur von einer krise in die nächste segelte […]“
Falk Richters Stücke sind gesellschaftlich, politisch, sind drängend, aber auch brennend. Richters Sprache ist dabei rhythmisch und ruhig, fast musikalisch. Vielleicht beruhigt diese poetische Sprachmelodie die Tatsache, dass seine Figuren meist vereinsamt sind und recht hektisch durch ihr Leben rennen — oder eben an diesem vorbei — ausgestattet mit vereisten Gefühlen.
Premiere: 21. Juni 2014
Spieldauer 1:20, keine Pause